Einzelkinderhabitus trotz Fohlenherde
Sind Sie eigentlich auch schon mal mit einer Fohlenherde verglichen worden?
Uns erging es so, als wir damals versuchten, mit der potentiellen neuen Mitbewohnerin zu sprechen und der Vater, der eigentlich nur als Fahrer fungierte, immer wieder dazwischengrätschte.
Aus dem Gespräch hatte sich ergeben, dass sie Einzelkind war und dass sie in einer Fohlenherde aufgewachsen war sollte uns wohl beruhigen.
Mangels besserer Bewerber-innen nahm die Fohlenherde sie trotzdem.
am 27. Mai 11
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Sommer!
Ich weiß, kalendarisch usw. usf., aber wäschetrocknungstechnisch ist jetzt Sommer! Und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin.
Der Mitbewohner und ich vertreten nämlich überaus divergierende Ansichten zum Thema "trockene Wäsche". Während er überzeugt ist, Wäsche sei -unabhängig von der Witterung und der Heizung
(bei uns in der Heizperiode den Großteil des Tages eher niedrig bis gar nicht eingeschaltet, es sei denn, der verfrorene Mitbewohner ist da und regelt die Temperatur zu meiner Empörung auf 20-25° Grad hoch, weil ihm beim Computerspielen kalt ist... Meine Empfehlungen zum Thema Pulli oder Bewegung kann er phantastisch ignorieren, während er mir vorwirft, es sei zu kalt in unserer Wohnung. äh... ja..., also, ...die Heizung ist eher aus, solange niemand da ist, für den geheizt werden müsste)
- nach einem knappen Tag auf dem Wäscheständer im schattigen Wohnzimmer trocken, halte ich meine Wäsche dann noch nicht für trocken. Daher bezichtige ich ihn auch des verfrühten Abhängens, mit der Folge, dass meine Sachen -leicht feucht abgenommen und zusammengelegt- zu stinken beginnen.
Und damit wären wir wieder beim Thema: Die letzten Tage hing meine Wäsche, Ergebnis wetterbedingter Waschorgien, auf der hauseigenen Wäschespinne im Garten und niemand nahm sie zu früh ab! Und wie gut sie riecht...!
Wobei ich zugeben muss, dass ich sehr froh war, dass ich nicht die einzige Bewohnerin des Hauses war, die die Gelegenheit nutzte und wusch. Musste ich doch im letzten Jahr ein Mal vor der geschlossenen Wäschespinne kapitulieren. Da muss es irgendeinen Trick geben, den mir aber alle vorenthalten.
Bald ist es wieder soweit!
Erwähnte ich mal, dass ich furchtbar gerne grille? Nun bekomme ich Besuch, mit dem ich schon seit mindestens 2 Jahren grillen wollte, aber nie passt es. Entweder wir sehen uns im Winter, bei Regen oder nur für einen Nachmittag. Das wird doch wieder nichts!
....und mein Grill ist kaputt...!
Nostalgie
Ich finde alleine einkaufen gehen schrecklich langweilig und zwar in jeder Hinsicht, auch wenn ich gerade in erster Linie vom Nahrungsmittelkauf spreche.
Das ist in etwa so langweilig wie bügeln. Heutzutage höre ich dabei Hörspiel, sehe -seltener- den Teil einer DVD oder versuche zu telefonieren (Headset machts möglich). Früher ging das alles noch nicht: Kein Headset, viel weniger Hörspiele (ist Ihnen mal aufgefallen, wie schnell sich das Hörspielangebot in Deutschland entwickelt hat? Früher gab es in erster Linie vertonte Kinderbücher, heute sind Hörspiele (und -bücher, ich differenziere im alltäglichen Sprachgebrauch leider selten) in jeder Bibliothek zuhauf zu haben) und keine DVD-Abspielmöglichkeit (DVDs hatte ich auch nicht). Einen Fernseher habe ich nie gehabt, so dass diese Alternative ohnehin wegfiel.
In meiner ersten WG trafen sich ab und zu 3 von 4 Bewohnern in der gemeinsamen Wohnküche und bügelten. Das musste sowieso irgendwann erledigt werden und so konnte man sich zumindest unterhalten ohne zu schreien. Sah wahrscheinlich lustig aus: Aus 3 Türen, die durch je ein Bügelbrett verbarrikadiert wurden, führte jeweils ein Kabel zum Bügeleisen und auf den Betten direkt hinter der Tür (besonders viel Gestaltungsspielraum boten die Wohnheimszimmer nicht) wuchsen die Wäschestapel, während der Wäscheberg schrumpfte.
In der nächsten Wohnung hatte ich dann ein Zimmer im Dachgeschoss. Im Winter war es recht kalt, denn durch die Holzverkleidung an der Dachschräge pfiff der Wind, im Sommer war es unerträglich heiß, denn die Isolierung glänzte durch beinahe vollständige Abwesenheit. Meine Nachbarin und ich trafen uns bisweilen nächtens im Flur vor unserem Zimmer bzw. Wohnung. Hemden und Blusen müssen einfach gebügelt werden, zumindest wenn man gelegentlich im Servicebereich jobbt und im Flur war es immerhin 2-4 Grad kühler als im eigenen Domizil, manchmal sogar unter 30°!
Jedenfalls sind sowohl Einkaufen, als auch Bügeln schrecklich langweilige Tätigkeiten, um die man aber doch nicht herumkommt.
Eine Zeitlang ging ich immer mit meinen damals besten Freunden einkaufen. Während mein Partner dafür kaum zu haben war und auch die WG nicht immer mitkam, gingen die zwei Jungs oftmals sogar mit, wenn sie selber gar nicht einkaufen mussten und umgekehrt hielt ich es ebenso.
So kam es, dass man uns oft zu dritt oder einen der beiden mit mir zusammen auf dem Weg zum Einkaufen, Fußballfeld, in die Uni oder zum Basketballcourt antraf. Die Leute zerreissen sich ja so schnell das Maul... : Schon bald wurde mal der eine, mal der andere der beiden als mein Freund angesehen, da man diesen kaum einmal mit mir sah. Das lag allerdings daran, dass er keinen Sport, keine Kinobesuche und selten Spaziergänge mochte und sich auch sonst viel zu Hause aufhielt.
Irgendwie war das auf ihre Art eine sehr schöne Zeit.
Wenn ich mit den beiden Jungs unterwegs war, fühlte ich mich manchmal ein wenig wie ein Maskottchen...oder etwas in der Richtung. Allerdings auf nette Art. Nicht so, dass man sich nicht erst genommen würde, aber so, dass man dazugehörte und vorbehaltlos akzeptiert und gemocht wurde. Für alles andere waren sie zu wenig Chauvis. Jedenfalls hatten wir eine schöne Zeit zusammen und das Einkaufen war nicht so langweilig wie heute.
Genug der weitschweifigen Erinnerungen!
Wenn ich heutzutage mal wieder alleine einkaufen muss, nehme ich bisweilen jemandem am Telefon mit oder höre Hörspiel. Aber es ist eben doch etwas anderes, als wenn man von seinen besten Freunden begleitet wird.
am 26. Februar 11
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Verrat an den Vereinigten Staaten
Neulich also das andere neulich bekam ich eine Serie empfohlen und geliehen und ich habe sie tatsächlich vollständig angesehen.
Neben allem anderen, was vollkommen unlogisch war wunderte ich mich immer wieder über die eingeschränkte Sicht auf die Dinge, die Amerikaner dieser Serie zufolge haben müssen:
So wurde es als patriotische Pflicht und große Ehre angesehen seinem Land zu dienen und im Zweifelsfalle sogar sein Leben zu riskierenes war eine Agentenserie. Dazu mag man stehen wie man will, ich denke gerade in Deutschland sollte man es mit seiner Vaterlandsliebe nach wie vor nicht allzusehr übertreiben.
Durch zahlreiche Wiederholungen wurde es aber nicht logischer, dass Agenten anderer Staaten, die genau den gleichen Patriotismus für ihr Land empfanden und dementsprechend handelten als Verräter angesehen wurden.
Warum sollte man als russischer Staatsbürger ich erwähnte doch bereits, dass es eine amerikanische Serie war (wenn auch eigentlich nach dem Kalten Krieg gedreht)? sein Leben für die Vereinigten Staaten opfern?
Warum sollte man das als argentinische-r AgentIn tun? Genau das geschah allerdings in der Serie und das war natürlich keineswegs Verrat am eigenen Land und den eigenen Idealen...
Während meiner Austauschzeit in Amerika erlebte ich oft den...öh... sehr gesunden Patriotismus der Amerikaner, der wenn nicht alle Europäer so doch wahrscheinlich die meisten Deutschen eher irritiert. Oder sind Sie schon mal aufgesprungen, pressten die rechte Hand aufs Herz und sangen entweder inbrünstig mit oder lauschten andächtig, wenn die Nationalhymne im Fernseher erklang?
Also ich fand das merkwürdig, um nicht zu sagen komisch und nicht mal in Südfrankreich habe ich es in diesem Extrem erlebt. Wobei ich zugeben muss, dass gerade die Jugendlichen, die meine Austauschpartner waren ähnlich auf die Hymne reagierten wie Amerikaner.
Dort wurde ich in der Schule jedoch -anders als in den USA- nicht schief angesehen, weil ich das Gelöbnis nicht mitsprach und auch nicht ehrfürchtig die Hand aufs Herz legte das lag natürlich auch daran, dass in Frankreich das allmorgendliche Gelöbnis fehlt. Vielmehr war man überrascht, dass ich nicht ebenso patriotisch für mein Land empfand wie sie für das ihre.
Das konnte ich noch eher nachvollziehen als die amerikanische Nationalbegeisterung. Und als ich in Frankreich auf die deutsche NS-Vergangenheit verwies, auf die mein mangelnder Patriotismus gründete, schien das zwar nicht wirklich zu überzeugen es sei doch schon so lange her, sprachen die anderen Jugendlichen, man war jedoch Argumenten grundsätzlich zugänglich und erwartete v.a. nicht, dass ich ihren Nationalstolz teilte.
Dinge, die zu sehen es Jahrzehnte brauchte
...ein fahrerloses Auto rollt über die Straße (Fahrer war schon beinahe im Bahnhof verschwunden, wir haben ihn aber noch eingefangen.)
...ein Mensch wird urplötzlich ohnmächtig und geht zu Boden ich hatte zuvor keine Vorstellung davon, dass dabei ein dumpfes Plumpsen mit einem mittellauten Klatschen -Haut auf Steinfliesenboden- kombiniert wird
Honigdieb