Dienstag, 22. Oktober 2013
abends im Park:
claquecoeur in 'aergerlich'

Extrem vorwurfsvoll geäußert: "Ihr Licht ist sehr hell. Das blendet die Leute!"
Obschon mein Fahrrad gerade kaputt war und meine Laune daher eher mittelmäßig, schluckte ich tapfer alles herunter:
,,Stellen Sie sich vor, ich habe es mir gekauft, weil es so hell ist!''
,,Stellen Sie sich auch an die Straße und halten Autos mit Halogenscheinwerfern an!?''
Mitten im ersten Wort änderte ich meine Antwort in ,,Stellte ich deswegen gerade runter.''
Verdient hat der Meckeroppa diese modifizierte Antwort ja nicht, aber vielleicht ist das Belästigen anderer Leute seine einzige Freude im Leben...

Bei einer Soirée beobachtete ich zwei ältere Herren, die sich beide zweifelsohne selbst zu den Spitzen der örtlichen Gesellschaft zählen und es daher zwar für nötig hielten Präsenz zu zeigen, nicht jedoch dem Programm zu folgen. Sie standen abgesondert von der übrigen Gesellschaft, insbesondere vom kulturinteressierten Plebs und besprachen ein gemeinsames Projekt.
Einer von ihnen winkte eine Servicemitarbeiterin, die gerade ihren Mantel angezogen hatte um zu gehen, heran und im Gegensatz zu mir verstand sie sofort, dass er mitnichten mit ihr sprechen, sondern ein Glas Wein haben wollte für seinen Kompagnon, der gerade gelangweilt einige Exponate betrachtete. Auch für ihn selbst sollte sie noch ein Glas bringen...
Dass die Dame bereits Feierabend hatte und gehen wollte habe ich bereits erwähnt. Worauf ich noch nicht hingewiesen habe ist der Umstand, dass die beiden Heren körperlich durchaus in der Lage gewesen wären, die sage und schreibe drei Meter zum Gläsertablett zurückzulegen.



Mittwoch, 28. August 2013
Guten Morgen - am frühen Morgen
claquecoeur in 'aergerlich'

Heute wollte man mich wirklich endgültig zum Atheisten machen - ich wollte nämlich bis mindestens halb 9h ausschlafen:
Gegen 6h läuteten irgendwelche nahegelegenen Kirchenglocken eine knappe Viertelstunde lang. - Als es endlich vorbei war und ich die Fenster wieder geöffnet hatte, blieb es zunächst still.
Kurz vor 07h legten dann die Bauarbeiter los und erledigten so lange alle hörbaren Arbeiten wie Steine zerschlagen und zerschneiden, Baggern, Kipplaster be- und entladen und was weiß ich, was ihnen noch alles einfiel, bis auch der letzte Nachbar erwacht sein musste. Seither hört man nichts mehr von dieser Baustelle.
Schon oft habe ich mich gefragt, an wen man sich eigentlich wenden muss, um die Bauarbeiterarbeitszeiten zu reformieren. Wieso können sie nicht später beginnen und dafür die Frühstückspause zwischen 8 und 9h weglassen?!?
Um 8h läuteten dann wieder die Kirchenglocken - selbstverständlich wieder endlos lange, sprich, eine Viertelstunde. Muezzinrufe sind nichts dagegen!
Die Laune ist dahin, dafür habe ich schon ziemlich viel unwichtige Dinge erledigt. Morgen wird bis halb 8h gebügelt, fürchte ich....



Freitag, 23. August 2013
wohlverdienter Boykott vor Ort
claquecoeur in 'aergerlich'

der Fahrradladen
Derzeit befinde ich mich auf der wenig engagierten Suche nach einem Fahrrad. Die Existenz meines aktuellen Fahrrades reduziert die Dringlichkeit der Suche.
Jedenfalls hielt ich spontan in diesem Fahrradladen, beguckte mir die gebrauchten Fahrräder vorm Laden und erkundigte mich dann drinnen, ob sie noch weitere Fahrräder hätten; draussen hätte ich einige interessante Sachen gesehen, die seien aber zu groß gewesen.
Ja, ich hätte bestimmt das Motobecane gesehen. Hatte ich nicht - zunächst nahm ich an, der Mann sei verwirrt und wolle mir mein eigenes Rad anbieten. Ach so, naja, aber die anderen seien gar nicht so groß, die stünden auf Ständern.
Das hatte ich durchaus wahrgenommen, trotzdem waren sie zu groß. Da man mir nicht glaubte, gingen wir hinaus (bislang wussten die Fahrradmokel immer schon auf Anhieb, dass mein aktuelles Fahrrad mir etwas zu groß ist und mussten mich dafür gar nicht auf dem edlen Gefährt sehen), man zeigte mir die Ständer (die ich schon gesehen hatte) und behauptete, die Räder seien nur wenig größer als meines und seien daher sicher noch ausreichend klein...
Wie erwähnt, mein Fahrrad ist mir zu groß, so sehr, dass ich im besten Fall mit Winterschuhen über der Stange stehen kann. Der Mann hat ganz offensichtlich keinen Blick für Fahrradgrößen.
Das erwähnte Motobecane hatte ich nicht gesehen, da es einen Damenrahmen hatte. Meiner Erklärung, dass solche Rahmen für mich absolut nicht in Frage kämen, da die anderen stabiler seien und in meinen Augen auch eleganter, wurde zugestimmt. Und als ich erfuhr, dass immer wieder andere Gebrauchträder reinkämen, beschrieb ich das gesuchte Fahrrad: Schutzblech, Gepäckträger, Nabendynamo, schmaler (Stahl)rahmen mit Oberrohr, vorzugsweise Richtung Rennrad, wenn auch mit geradem Lenker.
Kaum hatte der Ladenbesitzer (einige Tage später erfuhr ich, dass er genau das war) meine Beschreibung gehört, fiel ihm ein, dass er genau das richtige für mich in Aussicht habe: Ein Koga-Miyata mit allem, was ich haben wollte, nur die Größe wisse er nicht so genau. Ich solle doch am nächsten Tag anrufen, dann wisse er mehr und habe es vielleicht auch schon.
Dem war nicht so und als ich am übernächsten Tag in Begleitung eines Freundes vorbeikam, stürzte der Ladenbesitzer sich auf ihn, da er gerade zwei große Fahrräder auf dem Fahrradträger hatte, die meiner hochgewachsenen Begleitung passen könnten. Dann wurde ihm viel über technische Entwicklung und Komponenten erzählt, wobei die Versuche meines Freundes, mich miteinzubinden konsequent ignoriert wurden.
Da er keines der Räder haben wollte, erinnerte sich der Typ an die 2 Kogas eines Paares, die auf Elektroräder umsteigen wollten, die er in Aussicht habe. Ja, die habe er mir ja bereits angeboten, erwiderte mein Freund. Unwillig wandte der Ladenbesitzer mir kurz seine Aufmerksamkeit zu und erinnerte sich, dass er die Rahmengröße hatte herausfinden wollen. Dann erklärte er meinem Begleiter, dass das Herrenrad sehr groß und daher vielleicht in seiner Größe sei...
Mit seinem Chauvinismus, der mindestens auf dem Niveau eines Klischeeautomechanikers liegt und seinem unermeßlich großen Desinteresse an den Wünschen seiner Kunden bzw. v.a. Kundinnen hat er absolut sichergestellt, dass wir dort kein Fahrrad, nicht mal ein Fahrradteil kaufen werden und alles tun werden, um auch andere Leute davor zu bewahren.
Es gibt Läden, die ich aus dringlicheren und Läden, die ich aus anderen Gründen boykottiere, verdient haben sie es aber alle.
Da ist der Schreibwarenladen in der Altstadt, in dem die gläseren Bedientheke demonstrativ mit dem Glasreiniger besprüht wird, kaum dass der studentische Kunde die Hand gehoben hat (wohlsituierten Kunden gegenüber würde man ein solches Verhalten niemals wagen).
Oder die Konditorei, in der geistig oder körperlich behinderte Menschen (tut mir leid, ich kann mir nie merken, wie das gerade p.c. heißt) im besten Falle schlecht bedient werden, da man davon ausgeht, die übrigen Gäste, v.a. die finanziell gutgestellten älteren Damen fühlten sich durch ihren Anblick gestört.

Das Gegenteil weiß ich hingegen zu berichten vom Bang & Olufsen-Laden in Basel: Eine Freundin und ich trieben uns im Alter von vielleicht 12 bis 14 Jahren mit vor Staunen großen Augen durch den Laden. Ganz offensichtlich waren wir (noch) nicht in der Lage, hier einzukaufen. Wir wurden trotzdem freundlich behandelt und nicht demonstrativ auf Schritt und Tritt verfolgt aus Sorge, die Kinder könnten was zerstören. Hier war offenbar das "noch nicht" wichtig und ich habe es bis heute nicht vergessen, auch wenn es schon sehr lange her ist.
Ähnliches wusste ein Freund von einem hiesigen Herrenausstatter zu berichten, den es leider nicht mehr gibt. Betrat man den Laden im Kapuzenpulli wurde man dennoch als vollwertiger Kunde behandelt, was ja auch vernünftig war. Ganz offensichtlich fehlte diesem potentiellen Kunden genau die Kleidung, die in diesem Laden angeboten wurde und er möchte das gerade ändern und er wird seine Anzüge lieber woanders kaufen, wenn er hier von oben herab behandelt wird.



Montag, 18. März 2013
überall Hiobsbotschaften
claquecoeur in 'aergerlich'

Ich bin noch gar nicht fertig mit Ungarn und den dortigen Ereignissen, die beispielsweise hier angesprochen wurden, da gibt es Neuigkeiten aus Zypern.
Keine Zeit darauf einzugehen; schon wieder Ungarn: Sie zeichnen der taz zufolge gerade in großem Stil Gestalten aus, die Roma schmähen usw. usf. Früher wollte ich irgendwann eine Reise nach Ungarn, insbesondere nach Budapest machen. Heute sieht es anders aus.
Beim Besuch in der Schweiz wird mir auch hier eine traurige, ja erschreckende Tendenz (wenn dieses Wort überhaupt als ausreichend erachtet werden kann) nach rechts bestätigt, die schon seit Jahren besteht und sich immer weiter fortsetzt. Und ich spreche jetzt nicht davon, dass ich immer nach meinem Ausweis "gefragt" werde, wenn ich mit dem Zug in die Schweiz einreise. Dem kann ich nur entgehen, wenn bspw. eine farbige Mutter mit Kleinkind im gleichen Wagen schläft. Dann werden diese beiden wachgebrüllt mit "Passport!" Wussten Sie, dass Leute mit dunklen Haaren und dunklem Teint kein deutsch verstehen, von ganzen Sätzen ganz zu schweigen? Fragen Sie mal die Zöllner, die wissen das nämlich und zwar sowohl die deutschen, wie auch die schweizer Kollegen.
Zurück zur Schweiz. Viele Kleinigkeiten und wenn es nur das Wahlplakat ist, von dem mir berichtet wurde: Ein Schweizer Käse, der von italienischen Mäusen weggefressen wird und ein entsprechender Text dazu, über den sich gnädig der Schleier des Vergessens legte, wie ich feststellen durfte.
Die zugezogenen Arbeitnehmer werden beständig Zeugen von deutlicher Angst vor Überfremdung, wobei man anscheinend froh sein muss, nicht Deutscher oder Franzose, sondern Pole zu sein. Da stehen nicht ganz so hohe dicke Mauern....
Da wundert es mich nicht, dass keiner der übrigen Anwesenden schweizerdeutsch verstand (es lag nicht am mangelnden Sprachtalent, halbwegs polyglott waren sie alle, drei Sprachen fließend war Standard). Meine Motivation wäre auch recht gering.
Dann noch die Freude über den Wahlerfolg von Le Pen und Familie, von dem einer der Exilfranzosen mit berechtigtem Entsetzen zu berichten wusste.
Weiter ging es mit dem neuen Papst und der Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität. Man kann ihm keinen wirklichen Vorwurf machen, bzw. man darf nicht überrascht sein, das ist mir klar; man wird nicht Papst, wenn man nicht überzeugend vertritt, gegen Homosexualität zu sein. Interessant erschien mir in diesem Zusammenhang übrigens, was mir ein Freund berichtete, (nun habe ich einmal begonnen mit dem wilden Assoziieren, da kann es auch so weitergehen) dass nämlich die Vatikanbank beinahe hätte schließen müssen, da keine andere Bank bereit gewesen sei mit ihnen Geschäfte zu machen, da man in der Finanzbranche allenthalben aus anscheinend berechtigten Gründen davon auszugehen schien, dass sie in großem Stil Geldwäsche betrieb. Als ich dazu ansetzte, einem weiteren Freund davon zu berichten, glaubte dieser, ich wolle ihm erzählen, dass die Vatikanbank sich von Opus Dei habe kaufen lassen, was mir leider auch neu war. An dem Tag fühlte ich mich extrem uninformiert und tröstete mich einzig mit dem Gedanken daran, dass die katholische Kirche jahrhundertelange Übung darin hat, der Öffentlichkeit Dinge vorzuenthalten und diese Institution vielleicht auch nicht ganz mein Thema Nummer eins ist.
À propos, einen etwaigen roten Faden habe ich verloren und damit wohl auch das Thema. Genug echauffiert, ich gehe Nachrichten hören. Diese werden sicherlich erneut die Frage aufwerfen, wie es kommt, dass die Betonung "Wattikan" heutzutage à la mode ist. Leider beherrsche ich die Lautschrift nicht, aber früher hatte der Vatikan nur ein "t", wie man deutlich höen konnte. Wollte ich alle veränderten Betonungen und Ausprachen aufzählen, die mich verwundern, sprengte dies den ohnehin übervollen Rahmen dieses Beitrags.



Donnerstag, 30. August 2012
passiert eigentlich nur mir so etwas?
claquecoeur in 'aergerlich'

Bei der Schuhauswahl wurde ich, dem oft vermissten Durchzug sei es gedankt, ausgesperrt, hatte aber immerhin alles andere wirklich alles! Bis hin zu Kuchen und Büchereikram! dabei.

Ich musste einen wichtigen Termin absagen, weil ich bis über die Oberschenkel mit Schlammspritzern besprenkelt war und das an einem heißen, regenfreien Sommertag!
Beim Passieren einer Baustelle hatte ich mich noch gewundert, warum die Bauarbeiter die Straße mit einem Schlauch sauber zu spritzen versuchten und war froh, dass sie mich rechtzeitig sahen, so dass ich nicht nassgespritzt wurde. Dass die feuchte Straße einen derart nachhaltigen Eindruck hinterließe, erwartete ich nicht und da es so heiß war, spürte man auch nichts.

Wir kamen zu spät zu einer Verabredung mit Freunden, da wir zwar rechtzeitig die Wäsche abgenommen hatten, in der Wohnung jedoch feststellen mussten, dass der Klammerbeutel hier und nicht unten an der Wäschespinne hing. Also mussten wir versuchen, die Klammern des Mitbewohners unter den überraschten Blicken der Mitmieter wieder zurück zu sortieren...

ABER:
Ich erinnere mich daran, wie eine Freundin damals an der Tür des Seminarraumes verzweifelte:
Sie war nur kurz zur Toilette gegangen und als sie zurückkam war die Tür verschlossen und offensichtlich niemand mehr da!
Sie guckte am schwarzen Brett und online nach Raumverlegungen und wusste schließlich nicht mehr, was sie noch machen könnte, um uns wieder zu finden, während ich mich langsam zu fragen begann, wo sie so lange blieb.
.....die Tür des Raumes klemmte, wie ein letzter verzweifelter Versuch ihrerseits ergab.

UND:
Ein Freund kam zu spät zur Essensverabredung, weil sein Rucksack sich im Rollrad seines Bürostuhls verfangen hatte.
Er leitete umgehend Rettungsmaßnahmen ein und erschien mit dem abgeschraubten Rad am Rucksack zum Mittagessen. Ich fands schlau, die anderen hielten ihn für merkwürdig.



Dienstag, 17. Januar 2012
Nachtwaschung
claquecoeur in 'aergerlich'

Kam eben vom Training nach Hause und musste mich um halb 11 Uhr abends noch unter der Dusche stellen und zwar nicht, weil ich wirklich ins Schwitzen geraten wäre (schon traurig genug, wenn man bedenkt, dass es derzeit um meine Kondition nicht zum Besten bestellt ist), sondern weil die Halle absolut wi-der-lich riecht.
Wenn man sie betritt merkt man es noch nicht so richtig. Der Geruch schleicht sich aber in Kleidung und Haare und setzt sich dort derart nachhaltig fest, dass -so die Empirie- selbst dreitägiges Lüften von Anorak, Rucksack u.ä. nicht ausreichen!
Es handelt sich um eine überaus merkwürdige Mischung: Einerseits der Geruch von Räumen, in denen früher viel geraucht wurde, dann der Geruch von abgetragenen Lederjacken wohl auch eher einer rauchenden Person, andererseits der Geruch den diese alten, dünnen blauen Matten verströmen, wenn man auf ihnen liegt -> nach altem, leicht sprödem Gummi, vermischt mit mannigfaltigen olfaktorischen Transpirationsüberbleibseln und schließlich ist da noch irgendwas wenig erquickendes.... ???
Ich föne dann mal weiter und denke über einen Sportartwechsel nach.