abends im Park:
claquecoeur in 'aergerlich'

Extrem vorwurfsvoll geäußert: "Ihr Licht ist sehr hell. Das blendet die Leute!"
Obschon mein Fahrrad gerade kaputt war und meine Laune daher eher mittelmäßig, schluckte ich tapfer alles herunter:
,,Stellen Sie sich vor, ich habe es mir gekauft, weil es so hell ist!''
,,Stellen Sie sich auch an die Straße und halten Autos mit Halogenscheinwerfern an!?''
Mitten im ersten Wort änderte ich meine Antwort in ,,Stellte ich deswegen gerade runter.''
Verdient hat der Meckeroppa diese modifizierte Antwort ja nicht, aber vielleicht ist das Belästigen anderer Leute seine einzige Freude im Leben...

Bei einer Soirée beobachtete ich zwei ältere Herren, die sich beide zweifelsohne selbst zu den Spitzen der örtlichen Gesellschaft zählen und es daher zwar für nötig hielten Präsenz zu zeigen, nicht jedoch dem Programm zu folgen. Sie standen abgesondert von der übrigen Gesellschaft, insbesondere vom kulturinteressierten Plebs und besprachen ein gemeinsames Projekt.
Einer von ihnen winkte eine Servicemitarbeiterin, die gerade ihren Mantel angezogen hatte um zu gehen, heran und im Gegensatz zu mir verstand sie sofort, dass er mitnichten mit ihr sprechen, sondern ein Glas Wein haben wollte für seinen Kompagnon, der gerade gelangweilt einige Exponate betrachtete. Auch für ihn selbst sollte sie noch ein Glas bringen...
Dass die Dame bereits Feierabend hatte und gehen wollte habe ich bereits erwähnt. Worauf ich noch nicht hingewiesen habe ist der Umstand, dass die beiden Heren körperlich durchaus in der Lage gewesen wären, die sage und schreibe drei Meter zum Gläsertablett zurückzulegen.




vert am 22.Okt 13  |  Permalink
dieser moment, wo die idee in einem aufkocht, solchen leuten mal handfest klarzumachen, was wirklich gefährlich ist: nämlich unbekannten grundlos belehrungen auf öffentlicher straße zu erteilen.
grrr.

monnemer am 22.Okt 13  |  Permalink
Mir gehen diese Blendgranaten ehrlich gesagt auch ab und zu auf den Sack. Aber sicher kein Grund für Belehrungen.

Gestern Abend, das war so eine Fahrt durch die Stadt, bei der ich mich ernsthaft gefragt habe, ob das Rad so das taugliche Verkehrsmittel in der früherbstlichen Dämmerung ist (von etlichen Autofahrern übersehen, 3 mal Hundehalter links - Hund rechts - Leine als Stolperdraht quer übern Weg, usw.)
Die Krönung war dann ein so um die 20-jähriger: Er fährt so langsam vor mir, dass er in seinen Schlangenlinien die komplette Breite des Radwegs braucht. Auf wiederholtes Klingeln reagiert er nicht. Neben ihm angekommen erschrickt er, nimmt die Ohrenschnuller raus und blökt:"Haste keine Klingel, du dämliches Arschloch?"
Auf das, was dann folgte bin ich sicher nicht stolz. Es sollte doch bei der Idee bleiben.