überall Hiobsbotschaften
claquecoeur in 'aergerlich'

Ich bin noch gar nicht fertig mit Ungarn und den dortigen Ereignissen, die beispielsweise hier angesprochen wurden, da gibt es Neuigkeiten aus Zypern.
Keine Zeit darauf einzugehen; schon wieder Ungarn: Sie zeichnen der taz zufolge gerade in großem Stil Gestalten aus, die Roma schmähen usw. usf. Früher wollte ich irgendwann eine Reise nach Ungarn, insbesondere nach Budapest machen. Heute sieht es anders aus.
Beim Besuch in der Schweiz wird mir auch hier eine traurige, ja erschreckende Tendenz (wenn dieses Wort überhaupt als ausreichend erachtet werden kann) nach rechts bestätigt, die schon seit Jahren besteht und sich immer weiter fortsetzt. Und ich spreche jetzt nicht davon, dass ich immer nach meinem Ausweis "gefragt" werde, wenn ich mit dem Zug in die Schweiz einreise. Dem kann ich nur entgehen, wenn bspw. eine farbige Mutter mit Kleinkind im gleichen Wagen schläft. Dann werden diese beiden wachgebrüllt mit "Passport!" Wussten Sie, dass Leute mit dunklen Haaren und dunklem Teint kein deutsch verstehen, von ganzen Sätzen ganz zu schweigen? Fragen Sie mal die Zöllner, die wissen das nämlich und zwar sowohl die deutschen, wie auch die schweizer Kollegen.
Zurück zur Schweiz. Viele Kleinigkeiten und wenn es nur das Wahlplakat ist, von dem mir berichtet wurde: Ein Schweizer Käse, der von italienischen Mäusen weggefressen wird und ein entsprechender Text dazu, über den sich gnädig der Schleier des Vergessens legte, wie ich feststellen durfte.
Die zugezogenen Arbeitnehmer werden beständig Zeugen von deutlicher Angst vor Überfremdung, wobei man anscheinend froh sein muss, nicht Deutscher oder Franzose, sondern Pole zu sein. Da stehen nicht ganz so hohe dicke Mauern....
Da wundert es mich nicht, dass keiner der übrigen Anwesenden schweizerdeutsch verstand (es lag nicht am mangelnden Sprachtalent, halbwegs polyglott waren sie alle, drei Sprachen fließend war Standard). Meine Motivation wäre auch recht gering.
Dann noch die Freude über den Wahlerfolg von Le Pen und Familie, von dem einer der Exilfranzosen mit berechtigtem Entsetzen zu berichten wusste.
Weiter ging es mit dem neuen Papst und der Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität. Man kann ihm keinen wirklichen Vorwurf machen, bzw. man darf nicht überrascht sein, das ist mir klar; man wird nicht Papst, wenn man nicht überzeugend vertritt, gegen Homosexualität zu sein. Interessant erschien mir in diesem Zusammenhang übrigens, was mir ein Freund berichtete, (nun habe ich einmal begonnen mit dem wilden Assoziieren, da kann es auch so weitergehen) dass nämlich die Vatikanbank beinahe hätte schließen müssen, da keine andere Bank bereit gewesen sei mit ihnen Geschäfte zu machen, da man in der Finanzbranche allenthalben aus anscheinend berechtigten Gründen davon auszugehen schien, dass sie in großem Stil Geldwäsche betrieb. Als ich dazu ansetzte, einem weiteren Freund davon zu berichten, glaubte dieser, ich wolle ihm erzählen, dass die Vatikanbank sich von Opus Dei habe kaufen lassen, was mir leider auch neu war. An dem Tag fühlte ich mich extrem uninformiert und tröstete mich einzig mit dem Gedanken daran, dass die katholische Kirche jahrhundertelange Übung darin hat, der Öffentlichkeit Dinge vorzuenthalten und diese Institution vielleicht auch nicht ganz mein Thema Nummer eins ist.
À propos, einen etwaigen roten Faden habe ich verloren und damit wohl auch das Thema. Genug echauffiert, ich gehe Nachrichten hören. Diese werden sicherlich erneut die Frage aufwerfen, wie es kommt, dass die Betonung "Wattikan" heutzutage à la mode ist. Leider beherrsche ich die Lautschrift nicht, aber früher hatte der Vatikan nur ein "t", wie man deutlich höen konnte. Wollte ich alle veränderten Betonungen und Ausprachen aufzählen, die mich verwundern, sprengte dies den ohnehin übervollen Rahmen dieses Beitrags.




vert am 02.Mai 13  |  Permalink
es bleibt empörend, stimmt.
...die ehemalige republik ungarn, mein ehemaliges "lieblingsland". es stimmt mich traurig, aber ich kann dort so nicht hinfahren.
...die schweiz, die kontrollen, die engstirnigkeit.
...frankreich, der fn.
...der wattikan und zweitausend jahre unfreiheit für die menschheit