Brötchen aus Schilda
Was ich mich ja nun doch schon etwas länger bzw. immer mal wieder frage: Wieso scheint es dieses eherne Gesetz zu geben, dass in Bäckereien die Schilder grundsätzlich nichts mit den dahinterliegenden Backwaren zu tun haben?
Da steht dann "Sesambrötchen" oder "Mohnbrötchen" und selbst wenn man nicht zur Zunft der BäckereifachverkäuferInnen gehört lässt sich erkennen, dass irgendwelche anderen Brötchen dahinterliegen. (Bei Broten wird das Gesetz gelegentlich durchbrochen.)
Anders liegt die Sache, wenn da Brötchen liegen, die weniger eindeutig zu erkennen sind: Sind das jetzt "Weltmeister-", "Sovital-" oder "Gesundheitsbrötchen" oder handelt es sich vielleicht sogar um ein "Müslibrötchen" oder ein "Körnereck"?
Bestellt der gutgläubige möglicherweise auch schlicht leichtgläubige Laie nun seine Brötchen anhand der Ausschilderung, wird er in der Regel streng zurechtgewiesen. Wagt man es weiterhin, sich an den Schildern zu orientieren, zieht man sich den Zorn der genervten Fachkraft zu, die zunehmend ungehalten die korrekten Bezeichnungen übermittelt. Dass die dümmlichen Kunden aber auch nichts lernen und sich nicht die einfachsten Brötchenbezeichnungen und -sortierungen merken können...!
Es bringt übrigens wenig, auf die Brötchen zu zeigen oder es mit "das zweiten von rechts" zu versuchen selbst wenn man nicht das eigene rechts gewählt hat, denn auch dadurch wird der heilige Zorn der Fachkraft hervorgerufen.
In einer Bäckerei fasste ich mir ein Herz und erkundigte mich, wieso man nicht einen einfachen Ausweg aus dem Dilemma suche und die Schilder den zugehörigen Brötchensorten zuordne. Mir wurde beschieden, dass sei aufgrund der Größe der Schilder unmöglich. Anscheinend kann man sie nicht kleiner machen... Mir erscheint die aktuelle Anordnung vollkommen sinnlos, aber das schien keinen weiteren Eindruck zu machen.
Kann mir das jemand erklären?
am 02. Mai 10
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