Sind wir wirklich schon so weit?
Es ist erschreckend: Um mich herum mehren sich die Freunde, die sich zu ihrem eigenen Geburtstag selbst einen Geburtstagskuchen backen (müssen). Früher, als ich noch ein Zwerg war und wohl auch noch lange danach, war es für mich selbstverständlich, dass das nur viel ältere Leute machten. Mamas zum Beispiel oder deren Freundinnen (Freunde und Papas bekamen hingegen einen Kuchen gebacken, was ich immer schon ungerecht fand).
Nachdem ich an meinem vorletzten Geburtstag zum ersten Mal in meinem Leben keinen Kuchen bekommen hatte und aus diesem Grunde, so albern das erscheinen mag, doch recht enttäuscht und traurig war (den nächsten Geburtstag verbrachte ich bei meinen Eltern und ein phantastisch schokoladiger Geburtstagskuchen zählte dort zu meinen Geschenken), backen um mich herum alle selbst ihre Kuchen.
Sind wir denn wirklich alle schon so alt, dass wir uns selbst den Kuchen backen müssen? Genau genommen backt man seinen Geburtstagskuchen ja dann für andere Leute, die vielleicht vorbeikommen?!?! Zumindest am bzw. für den Geburtstagstag selbst sollte man doch nicht selber backen müssen?!
Das hielt ich schon als Kind für ähnlich absurd wie den Brauch, am eigenen Geburtstag allen anderen "einen auszugeben". Am Geburtstag bekommt man doch von klein auf etwas geschenkt und muss nicht andere Leuten beschenken? Ab wann wendet sich das Blatt? In welchem Alter wird der eigene Geburtstag (und das ohen Feier) zum Kostenfaktor? Bin ich schon alt genug? Muss ich mich überhaupt diesem Diktat unterwerfen oder muss ich um dem zu entgehen jeden Geburtstag bei meinen Eltern verbringen?